Vom toten Pferd soll man bekanntlich absteigen, vom Drahtesel ebenfalls
Auslaufen von Regiorad
„Regiorad“, das Verleihsystem für Pedelecs, machte seit Jahren eher durch technische Probleme von sich reden. Aktuell zahlt die Kommune, also der Steuerzahler, einen Zuschuss an Regiorad. Durch die geringe Anzahl an Fahrten stehen die Kosten für die Fahrten in keinem Verhältnis zum Nutzen. Bei einem Bericht 2022 konnte man 60 Euro pro Fahrt errechnen. Deshalb ziehen alle Kommunen in der Region Stuttgart die Reißleine, so auch Remseck.
Im Gemeinderat wurde neben einem Auslaufen des Vertrags diskutiert, ob man dem unstrittigen Ende des bisherigen Systems einen neuen Anlauf wagen sollte. Unter Federführung der Stadt Stuttgart sollte eine Ausschreibung für ein eigenwirtschaftliches Angebot starten. Wir haben klar mit Nein gestimmt, da wir den „Business Case“ mindestens in Remseck nicht sehen, selbst wenn die Technik besser funktionieren würde. Die von manchem herbeigemutmaßten Nutzergruppen wie „Hochberger Opernfreunde, die sich spätabends in Neckargröningen ankommend mit dem Leih-Pedelec auf den Weg nach Hochberg machen statt den Bus zu nehmen“ (Zitiert nach einer Wortmeldung aus der GR-Sitzung im Juni 2021), materialisierten sich nicht und werden es unserer Einschätzung auch künftig nicht.
Wir sehen eine Priorität in sicheren Radwegen und einem gut ausgebauten ÖPNV. Zudem diskutieren wir auch im Rahmen der Haushaltskonsolidierung verdeckte Kosten: Wenn der Bauhof die im Stadtgebiet „vergessenen“ Räder einsammeln muss oder die Verwaltung Zuarbeit für die Ausschreibung machen muss. Unser Fazit: Dem Sprichwort nach sollte man vom toten Pferd absteigen - das gilt auch für Drahtesel.